Im Schutz der westlerisch-liberalen Epoche der Französischen Revolution konnte sich auch ein alter, seinem Ursprung nach vorderasiatischer Dualismus wieder unter neuem Decknamen breitmachen. Es begann der Streit zwischen Materialismus und Idealismus, Mechanismus und Vitalismus. Der Wirklichkeit und dem Leben waren beide gleich fern! Für den eigenständig sein Weltbild formenden Menschen unserer Art ist wegen der Einheit der Welt weder die „Materie” etwas Sündhaftes, Minderes und Verächtliches, noch die „Idee” etwas auf jeden Fall Besseres, Göttlicheres und Erstrebenswerteres.
Schließlich sind alle Ideen irgendeiner bestimmten „Erb-Materie” entsprossen. Schließlich kommt es immer auf den Inhalt und auf die lebensfördernde oder das Leben schädigende Wirkung einer Idee an.
Der sogenannte „historische Materialismus” war nichts anderes als der ins Politische übersetzte Umweltwahn der Französischen Revolution. Er meinte, jeder Mensch sei das, was er äße. Gewiss war diese Lehre falsch. Eine Verachtung des Baustoffes aller Welt, des toten sowohl als des lebendigen, daraus abzuleiten, ist jedoch irrsinnig, böswillig oder fremdrassig. Auch Idealismus kann nämlich Umweltwahn sein und ist als „Bildungswahn” dem „historischen Materialismus” nur zu verwandt; dann nämlich, wenn er meint, durch Erziehung, Belehrung und Schulung aus Verrückten, Schwachsinnigen und Kriminellen oder aus Menschen anderer Art durch Teilnahme an einer Idee, einer Schule oder sozialen Einrichtung gute Deutsche machen zu können. Ein gegenüber Vergangenheit und Zukunft verantwortungsloses In-den-Tag-hinein-Prassen und Vergeuden von Erbwelt und Umwelt, das von mancher Seite auch wieder mit dem Kautschukbegriffe „Materialismus” bezeichnet wird, hat aber erst recht nichts mit dem „irdischen” Baustoff der Materie als solcher zu tun, sondern ist entweder das Ergebnis eines fragwürdigen Genoms oder untauglicher ideeller Erziehung.
Wichtiger, ja von entscheidender Bedeutung und Notwendigkeit ist es, zu erkennen, dass die drei Seiten, die in ihrer Totalität die menschliche Persönlichkeit ausmachen, dass Geist, Seele und Wille in ihrem Vermögen und ihren Grenzen von den Eltern jedes Menschen über die stofflichen Träger der Vererbung, die Chromosomen, ererbt sind. In dem Moment, wo diese Erkenntnis unseres Weltbildes über die „Welt in uns” in die Wertung unserer Weltanschauung eingegangen ist, wird es jedem Verantwortungsvollen deutlich, dass unsere Zukunft nicht von dem Kampf zwischen einem milieubesessenen Materialismus und einem ebenso milieubesessenen Idealismus abhängt, sondern allein von der ausreichenden Fortpflanzung der erblich Begabten, Charaktervollen, Gutwilligen, Willensstarken und Leistungsfähigen und von der hinreichenden In-Schranken-Haltung der Schwachsinnigen und Verrückten, Missratenen und Degenerierten, Böswilligen und Willensschwachen, Arbeitsscheuen, Psychopathen, Asozialen und Kriminellen, Taugenichtse, Erlösungsbedürftigen und Jenseitshungrigen.
(Fortsetzung folgt.)