Alle Ideologien haben eines gemeinsam: sie stammen aus Zeiten, in denen Morgen- und Abendland zwar Vorstellungen über und Postulate an ein Bild vom Menschen formulierten, jedoch noch keinerlei naturwissenschaftliche Erkenntnisse über die tatsächliche Verfasstheit des Menschen besaßen. Sie sind somit Schöpfungen einer präbiologischen Geistigkeit!
Die Wurzelverwandtschaft dieser Ideologien ist die Art ihrer Zielvorstellungen und ihr Bild vom Menschen. Zusammenfassend lässt sich hier von Utopien sprechen. Aber was ist das, eine Utopie? Im heutigen Sinne bedeutet das Wort Utopie etwa, sich eine Vorstellung von künftigen Zuständen zu machen, die nur dann im irdischen Bereich verwirklicht wäre, wenn wesentliche Teile der Naturgesetzlichkeiten, die auf dieser Welt um den Menschen und in ihm selbst wirksam sind, außer Kraft gesetzt werden könnten.
Die Art der Zielvorstellung – Die Utopie vom Paradies
Die monotheistischen Religionen aus Vorderasien verlagern die Utopie in einen gleichsam nachirdischen Zustand, der durch den Gnadenakt Jahwes ausgelöst wird, in ein Paradies also, ein Himmelreich, ein Jenseits, in Dimensionen menschlicher Vorstellungskraft also, die das bewusste Außerkrafttreten irdischer Naturgegebenheiten zur Vorbedingung haben.
Die säkularisierten, nur mehr auf das Diesseits bezogenen Ideologien des Liberalismus und des Marxismus verlagerten die Utopievorstellung in die irdische, das heißt den irdischen Gesetzlichkeiten unterworfene, Sphäre, erklärten diese Utopie als im irdischen Bereich verwirklichbar und forderten ihre Anhänger auf, durch die revolutionäre Aktion dieses irdische Paradies zu schaffen.
Was bei den Einen im Begriff des Fortschritts noch ein permanentes sich Vorwärtsbewegen in Richtung auf die endliche, irdisch erreichbare Situation absoluten menschlichen Glücksbefindens war, ist bei den Anderen die Zielvorstellung eines real verwirklichbaren Weltkommunismus, eines Paradieses der Proleten, das mit allen Mitteln, einschließlich also einer gewaltsamen Revolution, verwirklicht werden müsse, da ihrer Ansicht nach alle menschliche Not und Ungleichheit nur durch die Veränderung des Milieus beseitigt und damit dieser utopische Zustand schließlich erreicht werden kann.
Die Utopie wird also von diesen säkularisierten Ideologien bewusst hereingenommen in die Zonen irdischer Gesetzlichkeiten und degeneriert hier zu wirklichkeitsfremder Phantastik, die jedes menschliche Opfer für seine Verwirklichung von vornherein zu einem Sinnlosen stempelt. Und hier beginnt das Herostratische aller universalistischen, utopistischen Menschenbeglückungstheorien.
Das Bild vom Menschen – Utopie und Wunschdenken
Ähnlich gehen diese Ideologien bei der Erstellung ihres Bildes vom Menschen vor. Es ist verblüffend wie stark der alttestamentarische „Adam und Eva Mythus“ selbst den areligiösen Marxismus beeinflusst haben muss. Denn die Vorstellung, dass alle Menschen gleich seien und somit Brüder, setzt zumindest im Unterbewusstsein die Vorstellung voraus, dass sie gleichsam aus einer Mutter Schoß stammen. Nur wenn eine solche Annahme zugrundeliegt kann nämlich eine Ideologie, aller ersichtlichen Verschiedenheit des Menschengeschlechts zum Trotz, dennoch ihre Gleichheit verkünden. Und wenn jemand einwenden sollte, man leugne die Ungleichheit des Menschen gar nicht, man fordere nur die Überwindung dieser Ungleichheit, man behaupte mit der Gleichheitsparole keineswegs einen bestehenden Zustand, sondern man formuliere ein Postulat, es heiße gar nicht: die Menschen sind gleich, sondern die Menschen seien gleich, so erhebt sich dessen ungeachtet nur umso schwerwiegender die Frage, aufgrund welcher realen Voraussetzungen eine solche Forderung erhoben wird. Auch hier also eine utopistische Forderung allen anthropologischen Erkenntnissen und Kenntnissen der Genetik zum Trotz!
Ein weiteres Charakteristikum des Menschenbildes jener Ideologien ist die Wertung des Individuums als primär einzelhaftes Wesen, während sein genetisch-biologisches Verbundensein mit seiner Art und Gemeinschaft als zu vernachlässigende Größe behandelt wird. Die Art vereinzelt sich in das Individuum. Wo sich das Individuum aus seiner biologisch-genetischen Gemeinschaft emanzipiert wird eine unnatürliche Entwicklung eingeschlagen, die letztlich zur geistig-seelischen Eremitage führt, zur Unfähigkeit des Individuums zu verstehen und verstanden zu werden. Selbst die einsam große Persönlichkeit, das Genie, ist eine genetische Höchstleistung seiner Art und somit keine Vereinzelung aus ihr, sondern eine Verdichtung und Sublimierung der genetischen Möglichkeiten dieser Art in ihr!
Die Gleichheitsparole der Universalisten, egal unter welcher Devise sie segelt, ob unter dem Wort „Ein Hirt und eine Herde“, ob unter dem Schrei „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“, oder unter dem Kampfruf „Proletarier aller Länder vereinigt euch“ oder modern drapiert „Refugees Welcome“, sie ist als These, die etwas über die tatsächliche Beschaffenheit des Menschen aussagen will, ein Widerspruch zu allen biologischen und anthropologischen Erkenntnissen der letzten hundert Jahre und daher, wenn sie als Forderung gemeint ist, eine Utopie!
Aus einem solchen Menschenbild entwickelt sich mit logischer Konsequenz die universalistische Vorstellung einer zu erstrebenden künftigen Weltgesellschaft, in welcher die Zerstörung und Einebnung aller rassischen und volkhaften Unterschiede ein wünschenswertes Ziel bildet. Nicht etwa die Bewahrung von im Wesenskern verschiedenen Völkern und Rassen in einer den Erdball umfassenden höheren Ordnung ist das Ziel, sondern eine möglichst unterschiedslose Einheitsmenschheit, was schon in dem Begriff „Weltgesellschaft“, die nicht auf volkhaften Elementen sondern lediglich auf soziologischen Strukturen beruhen soll, zum Ausdruck kommt. Wäre diese „One World“ in jenem eben angedeuteten föderalistischen Sinne gemeint, dann bräuchten die universalistischen Ideologien nicht so hysterisch die Integration Fremder zu propagieren, die nichts Anderes bedeutet als die totale Rassen- und Völkervermischung bis man den Menschen nicht mehr erkennen kann. Denn wenn alle Menschen und Völker gleich sind, wenn sie sich im Grunde nur durch Äußerlichkeiten unterscheiden, wenn ihre Differenziertheit am Ende nur und ausschließlich irgendwelchen Umwelteinflüssen zuzuschreiben ist und nicht auf primären, wesensmäßigen Andersartigkeit beruht, dann kann man Rassen und Völker in jede gewünschte Richtung erziehen. Und in dieser Annahme, dass alle Menschen, verändert man nur die Einwirkungsfaktoren und erzieht man sie nur konsequent in eine gewünschte Richtung, schließlich zu einem Einheitstyp, laut ideologischem Klischee, manipuliert werden können; in dieser Annahme liegt der ungeheuerlichste Ansatz zur Vergewaltigung alles Menschlichen, der jemals auf dieser Erde gedacht wurde! Die Entdeckung von der Gesetzmäßigkeit der Vererbung physischer und psychischer Eigenschaften wird, weil sie der universalistischen Ideologie widerspricht, als „biologistisch“ verteufelt. Wir werden uns in einem kommenden Beitrag den Erkenntnissen der Verhaltensforschung und der Humangenetik widmen und unsere Schlüsse daraus ableiten.
„Schon Galileo zwangen sie ins Joch
Und was ist heute? ‚Sie bewegt sich doch…’“